Zur Vorstellung des „Februar-Paketes zur Lehrkräftegewinnung“ durch Bildungsministerin Karin Prien und die Vorsitzende der Allianz für Lehrkräftebildung, Ilka Parchmann, sagt der bildungspolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Malte Krüger:
Das Maßnahmenpaket der Allianz für Lehrkräftebildung ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, um die Lehrkräftebildung zeitgemäß zu gestalten und den Lehrer*innenberuf attraktiver zu machen. Es ist sinnvoll, dass Lehrkräfte mit dem Lehramt an Gymnasien künftig den Vorbereitungsdienst freiwillig auch an einer Gemeinschaftsschule ohne Oberstufe für das Lehramt an Gemeinschaftsschulen absolvieren können. In Zeiten eines hohen Fachkräftemangels ist die Entscheidung folgerichtig und wir begrüßen sie ausdrücklich.
Darüber hinaus halte ich es für notwendig, dass universitäre Begleitkonzepte für die Tätigkeit von Studierenden in Schulen entwickelt werden. Momentan werden Studierende bei ihrem unterrichtlichen Einsatz in der Schule nicht durch die Hochschule begleitet. Durch die Entwicklung von Begleitmaßnahmen können Studierende, Lehrende und Schulleitungen maßgebliche Erfahrungen sammeln, um die Praxisphasen im Studium und Studiengangstrukturen weiterentwickeln zu können.
Ich begrüße es sehr, dass die Anerkennung und Qualifizierung ausländischer Lehrkräfte sowie ihr Einsatz an Schulen erleichtert werden soll. Derzeit werden ukrainische Lehrkräfte in Schleswig-Holstein bereits als Unterstützungslehrkräfte eingesetzt. Durch gezielte Anpassungsmaßnahmen kann die Gleichstellung der ukrainischen Lehramtsbefähigung mit der schleswig-holsteinischen Lehramtsbefähigung und somit eine unbefristete Einstellung der ukrainischen Lehrkräfte erreicht werden. Schleswig-Holstein erhält so einerseits wertvolle Fachkräfte und bringt diesen andererseits die entsprechende Wertschätzung entgegen. Diese Maßnahme ist daher ein wichtiger Baustein der schleswig-holsteinischen Fachkräfteinitiative.
Ich wünsche mir, dass die Landesregierung auch Quer- und Seiteneinsteiger*innen stärker in den Blick nimmt. Viele der Menschen, die aus anderen Berufsfeldern in den Lehramtsberuf wechseln, sind hochmotiviert, werden aber oftmals nicht ausreichend auf ihrem Weg begleitet. Ich sehe das Ministerium hier in der Verantwortung, Austauschmöglichkeiten zwischen Quer- und Seiteneinsteiger*innen zu schaffen, die die Weiterqualifizierung erfolgreich durchlaufen haben und denjenigen, die sich dafür interessieren. Ein Mentoringprogramm und eine Austauschmöglichkeit wären die richtigen Antworten auf die Verunsicherung der potenziell Interessierten.