Anlässlich der heutigen Landespressekonferenz zur Situation von Wohnungslosen bzw. Obdachlosen in Schleswig-Holstein sagt die wohnungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Anna Langsch:
Eine sichere Unterbringung ist - genau wie Ernährung und Kleidung - eines der durch die UN definierten Menschenrechte, das leider auch hier in Schleswig-Holstein nicht für alle verwirklicht ist. Bereits jetzt gibt es laut Schätzungen rund 11.000 wohnungslose Menschen hier im Land und diese Zahl wird in den kommenden Monaten weiter steigen. Es besteht akuter Handlungsbedarf.
Menschen ohne Wohnung stehen oft vielfältigen Herausforderungen gegenüber, beispielsweise Sucht- und Gewalterfahrungen. Die Zahl derer, die keinen Ausweg mehr sehen und sich vom Sozialsystem im Stich gelassen fühlen, steigt ebenfalls, das hat die Stadtmission heute noch einmal deutlich gemacht. Umso wichtiger ist es, Hilfsangebote zu entwickeln, die auf Augenhöhe wirken und die Würde der Betroffenen achten. „Housing first“ ist nicht nur nachweislich erfolgreich, es bietet einen ersten Schritt an, der auch im übertragenen Sinn Raum und Mut geben kann, sich der Vielzahl von Herausforderungen zu stellen. Es macht Hilfe konkret und erfahrbar und kann dadurch Vertrauen zurückgewinnen – in unsere Gesellschaft und in das Leben. Auch deswegen bin ich selbst von diesem Konzept so überzeugt und froh, dass die Regierung diesen Fokus setzt.
Gleichzeitig ist klar, dass diese Maßnahmen Zeit brauchen, die wir bis zu diesem Winter nicht mehr haben. Deswegen ist es richtig, dass die Förderung von bestehenden Programmen, die schnelle Hilfe leisten können, fortgeführt und angehoben wird.