Zu der Feststellung, dass die Zugverbindungen in den letzten 20 Jahren langsamer wurden und zu den Problemen bei der Anbindung Sylts sagt der verkehrspolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Andreas Tietze:
Schleswig-Holstein gerät beim Schienenverkehr immer mehr ins Hintertreffen. Bei uns fahren die meisten Dieselzüge, das ist einmalig in Deutschland und in Zeiten des Klimawandels ein Unding. Wir alle wollen mehr Güter auf der Schiene und weniger LKW auf der Straße. Doch das Schienennetz ist überlastet. Überall stehen derzeit Güter- und Personenzüge Schlange und streiten um die Trassen. So sehr, dass auf etlichen Strecken sogar ICE langsamer fahren müssen als sie könnten. Hier müssen dringend neue Gleise her.
Doch neue Gleise nützen nur wenig, wenn die Züge vor den Bahnhöfen im Stau steckenbleiben. Dies zeigt sich in besonderer Weise auch am Hindenburgdamm. Dort ist weniger die Strecke das Problem, sondern das Rangieren in den Bahnhöfen. Sylt ist da aber nur die Spitze des Eisberges, wenn auch eine spezielle.
Es ist kurzsichtig jetzt nur nach einzelnen Projekten zu schreien. Stahl ist nicht alles. Schneller ankommen zählt und nicht die Höchstgeschwindigkeit. Häufigere Fahrten reduzieren Wartezeiten, neue elektrische Züge mit mehr Beschleunigung und breite Türen zum schnelleren Ein- und Aussteigen reduzieren den Zeitverlust am Bahnhof. Wir brauchen intelligente Pläne und eine Zukunftsvision für das ganze Netz in Schleswig-Holstein. Die Erfolge der Energiewende müssen endlich auch auf den Schienenverkehr übertragen werden. Die Menschen und das Klima werden es uns danken.