Mit den Ergebnissen des IQB-Bildungstrends ergreifen wir jetzt zielgenaue Maßnahmen

Zur heutigen (24.11.2023) Landtagsdebatte zu TOP 24 – Planungssicherheit für die Perspektivschulen und TOP 26 – Konsequenzen aus den alarmierenden Ergebnissen des IQB-Bildungstrends 2022 in der Sekundarstufe I sagt der bildungspolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Malte Krüger:

Uns liegen die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2022 vor, welche uns zu denken geben müssen. Im Kompetenzbereich Lesen verfehlen 30 Prozent die Mindestanforderungen für den Mittleren Schulabschluss in Deutsch.

Ich begrüße jedoch sehr, dass der Lernstand unserer Schülerinnen und Schüler so genau ermittelt wird. Mit den Ergebnissen ergreifen wir jetzt zielgenaue Maßnahmen. Zusätzliche Lernstandserhebungen, begleitet von verpflichtenden Förderprogrammen, sind ein erster Baustein. Mit dem Handlungsplan „Basale Kompetenzen“ setzen wir frühzeitig in der Bildungsbiografie an. Zudem führen wir „Niemanden zurücklassen – Deutsch macht stark“ fort und schaffen das verpflichtende Modul „Lesen in allen Fächern“.

Die pandemiebedingten Schulschließungen mit Unterrichtsausfall, Hybrid- und Wechselunterricht haben die Lernentwicklung beeinträchtigt. Zudem macht der Bildungstrend erneut deutlich, dass Jugendliche aus einem Elternhaus mit schlechteren sozioökonomischen Voraussetzungen und mit geringem kulturellem Kapital nicht die gleichen Chancen im Schulsystem haben. Dies gilt auch für Schülerinnen und Schüler für die Deutsch ihre Zweitsprache ist. Den DaZ-Unterricht werden wir deswegen kontinuierlich weiterentwickeln.

Eine Erkenntnis des Bildungsberichts ist auch, dass Unterricht noch immer relativ variationsarm verläuft. Die didaktische Forschung der Christian-Albrechts-Universität Kiel und der Europa-Universität Flensburg wollen wir daher stärker mit den Unterrichtsinhalten verknüpfen.

Zwei Programme möchte ich in der Debatte um Bildungsqualität hervorheben: Das PerspektivSchul-Programm mit seiner finanziellen Förderung ermöglicht Schulen in herausforderndem Umfeld Gestaltungsspielräume bei der Schulentwicklung. Das stärkt unser Bildungssystem und die Chancengleichheit. Das Startchancen-Programm des Bundes soll zukünftig mit dem PerspektivSchul-Programm verknüpft werden und unterstützt dann hoffentlich ebenfalls an vielen Schulen den Schulausbau, die Schulsozialarbeit und am Ende auch die Bildungsgerechtigkeit.

Malte Krüger

Sprecher für Schule, Hochschule, Wissenschaft, berufliche und politische Bildung