Alle Segel setzen bei der Lehrkräftegewinnung

Zu den heute durch Ministerin Karin Prien und Prof. Ilka Parchmann vorgestellten weiteren Maßnahmen zur Lehrkräftegewinnung sagt der bildungspolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Malte Krüger:

Die Maßnahmen zur Lehrkräftegewinnung in Schleswig-Holstein nehmen Fahrt auf. Und ich freue mich zu sehen, dass sich bereits erste kleine Erfolge abzeichnen: Die Zahlen der Lehramtsstudierenden steigen – entgegen dem Bundestrend – und auch in den Vorbereitungsdienst starten immer mehr Menschen. Der duale Masterstudiengang Sonderpädagogik ist erfolgreich angelaufen und durch freiwillige Abordnungen und Weiterbildungen konnte für etwas Entlastung an Gemeinschaftsschulen und in Mangelfächern gesorgt werden. Viele weitere Maßnahmen befinden sich mitten in der Umsetzung.

Fest steht dennoch: Wir brauchen auch weiterhin dringend mehr Lehrkräfte an allen Schulformen. Ich freue mich deshalb, dass mit den heute vorgestellten Maßnahmen noch mehr Segel gesetzt werden. So bilden wir ab 2024 in Schleswig-Holstein endlich eigene Lehrkräfte für Sozialpädagogik aus, also die, die unsere Erzieher*innen und unsere sozialpädagogischen Assistenzen ausbilden. Bisher lag das nächste Studienangebot dieser Art in Lüneburg. Die Einrichtung eines entsprechenden Studiengangs an der CAU nächstes Jahr ist ein entscheidender Schritt zur Stärkung unserer beruflichen Schulen und letztlich der Kitas. Auch die verstärke Kooperation zwischen Land und bestehenden regionalen Angeboten, wie zum Beispiel dem Servicebüro für Lehrkräfte in Dithmarschen, halte ich für absolut richtig in Zeiten des Lehrkräftemangels. Dort wird tolle Arbeit gemacht, das sollten wir nutzen.

Darüber hinaus sind mir insbesondere zwei Dinge wichtig: Erstens mehr Unterstützung im Vorbereitungsdienst. Ich höre von vielen jungen Menschen aus meinem Umfeld, dass der Vorbereitungsdienst eine fordernde Zeit ist und nicht wenige denken zwischendurch an Abbruch. Die angekündigten Handreichungen und Online-Trainings, aber auch die in der letzten Landtagssitzung beschlossenen zusätzlichen Unterstützungsangebote, können hier gezielt entlasten. Langfristig müssen wir eine umfassende Neugestaltung der Lehramtsausbildung ins Auge fassen.

Zweitens: Der Lehramtsberuf muss auch weiterhin attraktiv, flexibel und familienfreundlich bleiben. Deshalb ist es richtig, auch weiterhin auf freiwillige Maßnahmen zu setzen und zum Beispiel Abordnungen in Mangelregionen nur für Neueinstellungen zu prüfen. So können sich Bewerbende selbst entscheiden, ob sie sich auf eine solche Stelle bewerben wollen oder nicht.

Malte Krüger

Sprecher für Schule, Hochschule, Wissenschaft, berufliche und politische Bildung