Berufsschulen bilden die Fachkräfte von morgen aus

Es gilt das gesprochene Wort!

TOP 39 – Fachkräfteversorgung für Regionale Bildungszentren und berufliche Schulen

Dazu sagt der bildungspolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Malte Krüger:

Sehr geehrte Damen und Herren,

berufliche Schulen sind ein wichtiger Bestandteil für unsere Bildungslandschaft. Wir alle haben ein Interesse, die Ausbildung an den beruflichen Schulen in schwierigen Zeiten zu unterstützen und zu stärken. Denn die Berufsschulen bilden die Fachkräfte von morgen aus und erleben selbst einen Fachkräftemangel der Lehrkräfte.

Aktuell konnten nur 76 Stellen nicht besetzt werden, aber nach dem die Zahl der Auszubildenden in der Berufsausbildung in den vergangenen Jahren abgenommen hat, erwarten wir zukünftig wieder eine steigende Zahl der Schüler*innen. Mit Blick auf die Fachkräfteversorgung müssen wir zwei Probleme in den Blick nehmen: die Hälfte der Berufsschullehrkräfte ist über 50 Jahre alt und wird absehbar in Pension gehen. Und die Berufsschulen als Arbeitgeber stehen in direkter Konkurrenz mit der freien Wirtschaft und wir brauchen ausgezeichnete Lehrkräfte.

Hinzu kommt, dass aufgrund des Wertewandels das Interesse von jungen Menschen an einzelnen Ausbildungsberufen in den vergangenen Jahren abgenommen hat. Aus diesem Grund haben wir sowohl den Handlungsplan zur Lehrkräftegewinnung als auch den ersten Entwurf des Masterplans für die Berufliche Bildung entwickelt. Folgende Maßnahmen zur Gewinnung von Lehrkräften wurden bereits ergriffen:

Die Allianz für Lehrkräftebildung entwickelt Handlungspläne zur Lehrkräftegewinnung. Eckpunkte des Handlungsplans sind Beratung, Orientierung, Begleitung und Weiterqualifizierung, aber auch Entlastungen für Lehrkräfte und die Verzahnung der Ausbildungsphasen. Das duale Masterstudium Berufliche Bildung haben wir eingerichtet, welches es seit 2019 gibt. Das Satelliten-Modell hat den Wahlpflichtbereich „Berufliche Bildung“ für Studierende aus ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen geschaffen. So kommen Ingenieur*innen ins Berufsschulehramt.

Bei dem Satelliten-Modell handelt es sich um Kooperationen mit der Fachhochschule Kiel und der Technischen Hochschule Lübeck. Bachelor-Studierende aus ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen können dort den Wahlpflichtbereich „Berufliche Bildung“ studieren, der von den Fachbereichen Berufspädagogik und Berufs- und Fachdidaktik des Instituts biat der EUF angeboten wird.

Wir bauen einen neuen Lehramtsstudiengang der Sozialpädagogik auf. Bisher wurden diese Lehrkräfte beispielsweise nur an der Leuphana in Lüneburg ausgebildet. Um aber dem steigenden Bedarf an Lehrkräften für Erzieherinnen und Erziehern sowie sozialpädagogische Assistentinnen und Assistenten gerecht zu werden, sollen diese Lehrkräfte künftig auch an der CAU ausgebildet werden. Wir Grüne finden das eine gute Entwicklung. Daneben ermöglichen und flexibilisieren wir weiterhin den Quer-, Seiten- und Direkteinstieg.

Der Entwurf des Masterplans für die Berufliche Bildung sieht die Zusammenlegung von Berufsschulklassen und Ausbildungsgängen vor, um Lehrkräfte effizienter einzusetzen und den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.

Die Berufsschulen sind ein komplexes System vielfältiger Bildungsangebote. Sie bilden für eine moderne Wirtschaft und die digitalisierte Welt aus, aber auch für einen steigenden Bedarf in Kitas, der Betreuung an Grundschulen und für das Gesundheitswesen.

Die 60 Stellen, die als Moratorium seit dem Schuljahr 2022/23 den BBS/RBZ zusätzlich zur Verfügung standen, um kleine Berufe zu erhalten, bleiben im System. Diese sollen ab dem 01.08.2024 gezielt genutzt werden, um die Basisberufe (z.B. Berufe der Energiewende), regionale Basisberufe (v.a. Landwirtschaft und Tourismus) und kleine Landesberufsschulen (z.B. Gießereimechaniker, (Bau)-Klempner) im Rahmen der ersten Maßnahmen des Masterplanes Berufliche Bildung personell zu stützen.

Vielen Dank!

Malte Krüger

Sprecher für Schule, Hochschule, Wissenschaft, berufliche und politische Bildung