Die Schüler*innen-ID muss kommen

Es gilt das gesprochene Wort!

TOP 35 – Entwicklung der Quote der Schülerinnen und Schüler ohne Ersten Allgemeinen Schulabschluss (ESA) in Schleswig-Holstein

Dazu sagt der bildungspolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Malte Krüger:

Sehr geehrte Damen und Herren,

bereits im Mai 2023 hat der Landtag zusammen mit der Landesregierung deutlich gemacht, dass die Kultusministerkonferenz (KMK) Schüler*innen mit sonderpädagogischem Abschluss in entsprechenden Statistiken als solche ausweist – und nicht als Schüler*innen ohne Abschluss.

Ein sonderpädagogischer Abschluss kann nicht gleichwertig zu keinem Abschluss gewertet werden. Dies vermittelt einen völlig falschen Eindruck und erschwert auch die Vergleichbarkeit der Zahlen zwischen den Bundesländern, weil hier eben nicht einheitlich vorgegangen wird. Unabhängig von der Zähl-Praxis haben wir natürlich ein Interesse, dass die Anzahl an Schüler*innen ohne Abschluss abnimmt. Hier müssen wir auch weiter Maßnahmen ergreifen, damit die Zahl wieder sinkt.

Unsere Berufliche Bildung zeigt hier ihre Stärke: Den 2.500 Schüler*innen, die eine allgemeinbildende Schule ohne Abschluss verlassen, können die 1.700 Schüler*innen gegenübergestellt werden, die an einer beruflichen Schule ihren Ersten Allgemeinbildenden Schulabschluss (ESA) machen. Hier erhalten viele Schüler*innen also noch einen Abschluss. Für diese wichtige Arbeit möchte ich allen Lehrkräften, die in dem Bereich tätig sind, danken.

Eine Sache wird bei beiden Berichten sehr deutlich: Wir brauchen endlich eine Schüler*innen-ID. Mit der Schüler*innen ID kann zum einen das Wissen über Schüler*innen zwischen den Schulformen erhalten bleiben, zum anderen kann damit die Bildungsbiografie von Schüler*innen verfolgt werden. Dort haben wir derzeit in Deutschland eine echte Schwäche in unserer Datenlage.

Gut finde ich, dass das Bildungsministerin im Bericht zur Unterrichtssituation die Darstellung von Unterrichtsversorgung, Schüler*innenzahlen-Entwicklung oder auch die erteilten Unterrichtsstunden weiterentwickelt hat und dies nun auch grafisch darstellt. Ich ermutige ausdrücklich, diesen Weg weiterzugehen, damit die komplexen Informationen besser vermittelbar sind. Vielen Dank

Malte Krüger

Sprecher für Schule, Hochschule, Wissenschaft, berufliche und politische Bildung