Ein stabiles soziales Umfeld und Sicherheit für die eigene Zukunftsperspektive sind die beste Kriminalitätsprävention 14. März 2025 Zur Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) sagt der innen- und rechtspolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Jan Kürschner: Die PKS zeigt: In Schleswig-Holstein lebt es sich weiterhin sicher. Der leichte Anstieg der Kriminalitätszahlen geht auf ein Großverfahren zurück, ohne dieses Verfahren hätten wir weniger Straftaten zu verzeichnen. Hervorzuheben ist der Rückgang bei den Tötungsdelikten, der Straßenkriminalität, dem Diebstahl und der Entlastung bei den Straftaten in Bezug auf Cannabis. Es gibt heute in Schleswig-Holstein weit weniger Gewaltkriminalität als noch vor 25 Jahren. Wir danken der Polizei und freien Träger der Präventionsarbeit für ihre tagtägliche Arbeit. Die PKS hat aber auch Schwächen: Sie ist ein Tätigkeitsbericht der Polizei, der naturgemäß bei der Ermittlung von Verdächtigen endet und das Verfahren in der Justiz nicht in den Blick nimmt. Auch das Dunkelfeld bleibt davon unbeleuchtet. Die PKS sagt daher nur begrenzt etwas über die tatsächliche Kriminalitätsentwicklung aus. Wenn wir einen wirklichen Überblick über die Kriminalität im Land erhalten wollen, bräuchten wir eine neben der PKS auch weitere, umfassende Untersuchungen. So müssten etwa das Dunkelfeld und weitere Studien betrachtet und insgesamt die Datenqualität verbessert werden. Die Änderung der Berechnung der Tatverdächtigenbelastungszahl wird dabei in die wissenschaftliche Auswertung einzubeziehen sein. Sie darf nicht zu vereinfachten Schlüssen führen. Der Fokus auf „nicht deutsche Tatverdächtige“ verstellt den Blick auf die kriminologisch relevanten Phänomene. Nicht die Nationalität ist entscheidend dafür, ob jemand kriminell wird oder nicht, sondern Alter, Geschlecht sowie Lebensumstände. Ein Großteil der Tatverdächtigen sind Männer bis zum mittleren Alter – unabhängig von der Staatsangehörigkeit. Um dem vor allem im Bereich der häuslichen Gewalt entgegenzuwirken haben wir mit dem Hochrisikomanagement und den Gewaltpräventionsambulanzen bereits Maßnahmen getroffen. Wir müssen aber insgesamt mehr dafür tun, dass Männer nicht kriminell werden. Ein stabiles soziales Umfeld und die Sicherheit für die eigene Zukunftsperspektive sind die beste Kriminalitätsprävention. Jan Kürschner Sprecher für Innen, Recht, Medien, Datenschutz, Open Data Webseite von Eka von Kalben Eka von Kalben auf Instagram Eka von Kalben auf Facebook E-Mail an Eka von Kalben Mehr erfahren