Fehlerquotient hilft nicht bei aktuellen Herausforderungen

Zu der im Rahmen der Änderungen der Bildungsstandards für das Fach Deutsch geplanten Abschaffung des Fehlerquotienten sagt der bildungspolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Malte Krüger:

Der Fehlerquotient hilft nicht bei den aktuellen Herausforderungen. Unser Ziel muss es sein, dass Schüler*innen sich in Wort und Schrift in deutscher Sprache ausdrücken und einen Text flüssig lesen können. Eine herausragende Erörterung sollte aber nicht allein wegen einiger Rechtschreibfehler eine schlechtere Gesamtnote erhalten. Traditionelle Methoden der Fehlerkorrektur sind nicht immer die effektivsten für das Lernen.

Viel sinnvoller für die Schüler*innen ist es, wenn eine individuelle Analyse und Rückmeldung der Lehrkraft zu den individuellen Fehlerschwerpunkten erfolgt. Außerdem müssen neuere Forschungserkenntnisse insbesondere aus der Deutschdidaktik schneller an Schulen ankommen. Oft sind die Fachanforderungen nicht auf dem gleichen Stand, wie die wissenschaftliche Debatte. Hier muss schneller reagiert werden können. Der Deutschunterricht darf nicht so gestaltet werden wie vor 100 Jahren, sondern braucht immer wieder eine frische Brise.

Malte Krüger

Sprecher für Schule, Hochschule, Wissenschaft, berufliche und politische Bildung