Nordsee-Wale brauchen unseren Schutz 19. Februar 202519. Februar 2025 Zu der heutigen Übergabe eines Positionspapiers zum Walschutz an Umweltminister Goldschmidt durch mehrere Naturschutzverbändesagt die naturschutzpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Silke Backsen: Wale sind intelligente, faszinierende und für das Ökosystem bedeutsame Tiere. Wer schon einmal einem Wal in freier Wildbahn begegnet ist, vergisst das wohl nie wieder. Damit solche Begegnungen auch in Zukunft noch in unserer Nordsee möglich sind, müssen wir noch mehr tun für unsere heimischen Schweinswale. Eine große Gefahr für Wale geht von Unterwasserlärm aus – vor allem durch Schiffsverkehr, aber auch durch Offshore-Windparks oder Ölförderung. Schweinswale orientieren sich im Wasser über Echoortung, sie sind deshalb besonders anfällig für Lärm und leiden immer mehr unter Gehörschädigungen. Auch die Fischerei mit Stellnetzen gefährdet die Schweinswale, da diese die dünnen Fäden der Netze oft nicht erkennen und dann in den Netzen ersticken. Plastikmüll und Geisternetze sind und bleiben ein Problem. Noch immer achten wir zu wenig darauf, dass unsere Plastikabfälle nicht in der Umwelt landen und dann über Wind oder Flüsse in die Meere gelangen. Dort wird es nur sehr langsam zersetzt und verbleibt lange als Mikroplastik in der Nahrungskette. Wale nehmen dieses Mikroplastik über die Nahrung auf, die Wissenschaft warnt vor gesundheitlichen Folgen. Noch gefährlicher als Plastikmüll sind für die Wale aber verlorengegangene Stellnetze, die über Jahre hinweg herumschwimmen oder auf den Meeresboden sinken und dort weiter Fische, Krebse, aber auch Tauchenten und Schweinswale fangen. In den letzten zwei Jahrzehnten sind die Bestände in der Nordsee deutlich zurückgegangen. Seit 1999 gibt es vor Sylt das erste europäische Walschutzgebiet, Windparks dürfen dort nicht gebaut und die Tiere nicht gestört werden. Dennoch nehmen selbst dort die Bestände immer weiter ab. Um diesen Rückgang aufzuhalten, brauchen die Nordsee-Wale unseren Schutz! Das betont auch einmal mehr das heute übergebene Positionspapier der Naturschutzverbände. Die bestehenden Schutzgebiete sind dafür eine gute Basis, mehr nutzungsfreie Zonen in der Nordsee wären nun ein wichtiger Schritt vorwärts. Aber auch die Verringerung von Unterwasserlärm bleibt ein dringendes Anliegen, welches auf Bundes- und EU-Ebene vorangebracht werden muss. Von diesen Maßnahmen würden schlussendlich neben den Walen auch viele weitere im Meer lebende Arten profitieren. Silke Backsen stellvertretende Fraktionsvorsitzende Sprecherin für Umwelt- und Naturschutz, Meeresschutz, Tourismus Webseite von Silke Backsen Silke Backsen auf Instagram E-Mail an Silke Backsen Mehr erfahren