Schulgesundheitsfachkräfte: Eine grundsätzlich gute Idee zum falschen Zeitpunkt

Es gilt das gesprochene Wort!

TOP 25 – Mehr Gesundheit im Schulalltag fördern

Dazu sagt der bildungspolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Malte Krüger:

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Gesundheit unserer Schüler*innen ist ein überaus wichtiges Anliegen, dem wir uneingeschränkt folgen. Der Vorschlag der SPD, Schulgesundheitsfachkräfte flächendeckend einzusetzen, ist inhaltlich zwar unterstützenswert, allerdings passt der Antrag in mehrfacher Hinsicht einfach nicht in die Zeit. Es ist bemerkenswert, dass die SPD hier fast wortgleich den Antrag aus der letzten Wahlperiode vorlegt, ohne die aktuelle finanzielle Lage des Landes zu berücksichtigen. Und das obwohl bereits bei der letzten Beratung darüber auf die finanziellen Hürden durch alle anderen Parteien aufmerksam gemacht worden ist.

Angesichts der notwendigen Einsparungen im Landeshaushalt, die bereits zu Stellenkürzungen bei Lehrer*innen führen, ist es schlichtweg nicht möglich, neue finanzielle Mittel für Schulgesundheitsfachkräfte bereitzustellen. Wir müssen uns derzeit darauf konzentrieren, die bestehenden Strukturen zu erhalten und auszubauen, anstatt neue Programme zu starten, die finanziell nicht abgesichert sind.

Zwar sind die bisherigen Erfahrungen, etwa in Flensburg, wichtig, da sie zeigen, dass Schulgesundheitsfachkräfte einen positiven Einfluss haben können, doch ohne eine langfristige Finanzierungsperspektive bleibt der Vorschlag der SPD ein Wunschdenken. Zudem fehlt es aktuell nicht nur an finanziellen Mitteln, sondern auch an Fachkräften. Der bestehende Personalmangel in der Pflege macht es ohnehin schwer, ausreichend qualifiziertes Personal für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen zu gewinnen. Es ist gerade in dieser Zeit unverantwortlich, Erwartungen zu wecken, die unter den aktuellen Haushaltszwängen und vor dem Hintergrund des Pflegekräftemangels nicht erfüllt werden können.

Wir Grüne setzen uns weiterhin dafür ein, dass Schulen ein gesunder und sicherer Ort für alle Kinder sind, aber vorerst müssen wir das eben ohne zusätzliches Personal erreichen.

Vielen Dank!

Malte Krüger

Sprecher für Schule, Hochschule, Wissenschaft, berufliche und politische Bildung