Lernen durch Begreifen möglich machen 13. Oktober 202313. Oktober 2023 Rede zu Protokoll gegeben! TOP 37 – Bildungsoffensive zur Verbraucher*innenbildung Dazu sagt der Sprecher für Verbraucher*innenschutz der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Dirk Kock-Rohwer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Abgeordnete, im November letzten Jahres haben wir hier schon einmal über dieses Thema gesprochen und ich habe berichtet, was wir auf unserem Hof mit Schulklassen so alles veranstalten. Jetzt haben wir einen schriftlichen Bericht der Landesregierung vorliegen und ich danke dem Minister und den Mitarbeitenden seines Hauses, des Bildungsministeriums und weiterer Häuser für diese Zusammenstellung der Aktivitäten zur Verbraucher*innenbildung. Das erklärte Ziel ist Handlungskompetenz. Die Schüler*innen werden auch in die Lage versetzt, bewusste, mit viel Hintergrundwissen belegte Entscheidungen bezüglich ihres Konsums zu treffen. Dazu bedarf es eines Verständnisses der Realitäten, wie sie auf landwirtschaftlichen Betrieben, in der Lebensmittelverarbeitung und in der Vermarktung vorliegen. Dieses Verständnis wird am besten durch Anschauung geweckt. So verliert das Produkt im Supermarkt seine Anonymität und bekommt ein Gesicht, eine Geschichte. Ich halte das Konzept der außerschulischen Lernorte für sehr sinnvoll und begrüße den landesweiten und fächerübergreifenden Ansatz sowie die Einbindung der Europauniversität Flensburg als wissenschaftliche Begleitung. Ich begreife das Ganze als work in progress, es ist kein Abschlussbericht der uns vorliegt, sondern gibt den Arbeitsstand wieder. Am letzten Dienstag wurde den zuständigen Mitgliedern aller Fraktionen bei einem Treffen im MLLEV der derzeitige Sachstand der BILEV (Bildungsinitiative Landwirtschaft Ernährung Verbraucher) erläutert. Mit den Akteurinnen des Netzwerks, Frau Dr. Peuker von der Europauniversität in Flensburg und der Staatssekretärin aus dem MLLEV Frau Benett-Sturies sowie der Staatssekretärin aus dem Bildungsministerium Frau Dr. Stenke, hatten wir einen sehr angeregten Austausch. Es ist erstaunlich, was in der kurzen Zeit auf die Beine gestellt wurde, man konnte das Engagement der Beteiligten förmlich mit den Händen greifen. Wir haben gehört, wie die Qualifizierung sowohl von Lehrkräften als auch von Anbieter*innen an den Lernorten voranschreitet. In vier Veranstaltungen wurden mehr als 100 Personen geschult und qualifiziert, von 58 unterschiedlichen Betrieben aus Produktion und Verarbeitung. Dazu gehört eine Didaktisierung der themenspezifischen Lerninhalte, die teilnehmende Betriebe liefern können, durch entsprechend pädagogisch befähigtes Personal. Es steckt also weit mehr dahinter als nur den Schüler*innen mal einen Bauernhof zu zeigen und ein paar Kälber oder Lamas streicheln zu lassen. Am Themenfeld Landwirtschaft und Ernährung lässt sich hervorragend fächerübergreifendes, multiperspektivisches Lernen umsetzen, wie das Schaubild auf Seite 8 des Berichtes auch sehr schön darstellt. Technik, Arbeitswelt, ethische Fragen, naturwissenschaftliche und ökologische Zusammenhänge, ökonomische Zusammenhänge wie Markt und Preisbildung, all dies lässt sich ganz praktisch miteinander verknüpfen. Ich hoffe, dass die Schulen im Land fleißig von dem Angebot Gebrauch machen und es in den Schulalltag und schulinternen Fachcurricula hineinfließen lassen werden. Es ist geeignet, nicht nur das Fach Verbraucher*innenbildung zu bereichern, sondern auch andere schulische Fächer können von den Projekten profitieren. Ich danke den Akteur*innen, die sich mit konkreten Bildungsangeboten beteiligen und so einen Beitrag leisten, dass Lernen durch Begreifen im wahrsten Sinne des Wortes an möglichst vielen authentischen Lernorten umgesetzt werden kann. Wir müssen dafür Sorge tragen, dass schon in jungen Jahren das Wissen entsteht, welche Auswirkung, welche Verantwortung schon beim Einkauf besteht, für unsere Umwelt, für Biodiversität, für die Auswirkung auf das Klima und auf die eigene Ernährungsgrundlage. Um ein besseres Verständnis von Nachhaltigkeitsaspekten in Landwirtschaft und Ernährung geht es inhaltlich bei diesem Konzept, aber der Schwerpunt der Umsetzung liegt bei den Schulen. Ich halte es daher für angebracht, dass auch der Bildungsausschuss sich mit der Thematik beschäftigt und beantrage die Überweisung in diesen Ausschuss, mitberatend in den Agrar- und Umweltausschuss. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dirk Kock-Rohwer Sprecher für Landwirtschaft, Forsten, Tierschutz, Katastrophenschutz, Bundeswehr, Verbraucher*innenschutz, Niederdeutsch und Minderheiten Webseite von Eka von Kalben Eka von Kalben auf Instagram Eka von Kalben auf Facebook E-Mail an Eka von Kalben Mehr erfahren