Gesunde Ernährung in Kitas und Schulen stärkt die Kinder in ihrer Entwicklung 21. November 2024 Es gilt das gesprochene Wort! TOP 41 – Kostenfreies Mittagessen für Kinder und Jugendliche in Kitas und Schulen Dazu sagt die kitapolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Catharina Nies: Sehr geehrte Frau Präsidentin,sehr geehrte Kolleg*innen, immer mehr Eltern vertrauen ihre Kinder einer Kindertageseinrichtung an. Insbesondere die Bedarfe im U3-Bereich steigen und das ist positiv. Es ist gut, wenn Kinder früh den Zugang zu frühkindlicher Bildung erhalten. Damit wird die Kita auch immer mehr zu dem Raum, in dem eine gute Ernährung der Kinder gesichert werden kann. Es war richtig, dass der Bundestag im Mai 2023 einen ersten Bürger*innen-Rat eingesetzt hat, der sich mit dem Thema „Ernährung im Wandel: Zwischen Privatangelegenheit und staatlichen Aufgaben“ beschäftigen sollte. Denn wie und was unsere Kinder essen, ist schon lange keine Privatangelegenheit mehr, sondern findet auch in Kita und Schule statt. Die Ernährung hat Auswirkungen auf ihre Gesundheit und körperliche Entwicklung, auf die Hirnentwicklung und die Konzentrationsfähigkeit, auf das Gewicht der Kinder und ihre Energie. Und schon sehr früh als kleines Kind prägt sich das spätere Ess- und Ernährungsverhalten aus. Deshalb ist es wichtig, dass Kinder bereits in Kita und Schule eine gesunde und ausgewogene Ernährung bekommen und erfahren, wie schön es ist, gemeinsam mit anderen an einem Tisch zu sitzen und zu essen. Das ist auch kulturelle Bildung und stärkt die sozialen Beziehungen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat klare Richtlinien für die Ernährung von Kindern und Jugendlichen formuliert. Diese Empfehlungen sind nicht nur wissenschaftlich fundiert, sondern auch praxisnah. Sie betonen die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und hochwertigen Eiweißen ist – und arm an Zucker. Wann immer möglich, sollten die verwendeten Nahrungsmittel regional und saisonal sein und idealerweise auch Bio-Qualität haben. Besonders in Kitas, in denen Kinder oft mehrere Mahlzeiten am Tag einnehmen, ist es entscheidend, dass diese Nahrungsmittel in den Speiseplan integriert werden und auf gesüßte Getränke verzichtet wird. Kinder sind besonders anfällig für die negativen Auswirkungen einer zuckerreichen Ernährung, die zu Übergewicht und anderen gesundheitlichen Problemen führen kann. Mahlzeiten und ihre Zubereitung sind auch Lerngelegenheit, Sozial- und Erfahrungsraum, insofern ist es ein Erfolg der Kitareform, dass sich der Anteil der Kitas, die ein Mittagessen anbieten, von 74 Prozent im Jahr 2019 auf mittlerweile 92 Prozent erhöht hat. Gesunde Ernährung ist Bildung und kann durch spielerische Aktivitäten, wie das gemeinsame Kochen oder den Besuch von Bauernhöfen oder Märkten, gelehrt werden. Solche Erfahrungen fördern nicht nur das Verständnis für die Herstellung von Lebensmitteln, sondern auch die Wertschätzung für Natur und Tiere. Nicht jede Kita hat den Luxus, selbst kostengünstig kochen zu können. Caterer und Bio-Produkte sind oft teurer. Insgesamt sollte es eine Balance geben zwischen Qualität und Kosten. Das Kitagesetz regelt bereits, dass die Kosten in Kita und Hort „angemessen“ sein müssen, und dass die Kalkulation der Beiträge den Elternvertretungen offenzulegen ist. Über das Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes wird das Mittagessen an Kita und Schule seit 2019 für Kinder in Bedarfsgemeinschaften komplett ohne Zuzahlung übernommen. Das ist eine wichtige soziale Errungenschaft und muss so auch bleiben. Selbstverständlich würde auch ich mich freuen, wenn wir über das Bildungs- und Teilhabepaket hinweg allen Kindern kostenfrei ein qualitativ hochwertiges, saisonales Bio-Mittagessen anbieten könnten. Der Bericht stellt aus meiner Sicht aber überzeugend dar, dass dies finanziell durch das Land gerade nicht leistbar ist. Die Kosten für die Finanzierung eines kostenlosen Mittagessens für alle Kita-Kinder würde laut Bericht jährlich um die 140 Millionen Euro kosten, für die Grundschule mindestens 50 Millionen Euro. Geld, dass wir im Landeshaushalt nicht haben. Der Bürger*innen-Rat selbst schlägt vor, dass der Bund sich zur Hälfte an der Finanzierung beteiligen soll. Das wäre auf jeden Fall etwas, wofür wir uns alle stark machen könnten. Und vielleicht machen wir uns ja auch gemeinsam dafür stark, dass das Schulobst-Programm der EU weiter ausgebaut wird. Ich finde es großartig, wie sehr unsere Kinder hiervon profitieren. Deutschland erhielt 2023/24 knapp 21 Millionen Euro für Schulobst- und Schulgemüse. Im Schuljahr 2022/2023 profitierten insgesamt fast 2,5 Millionen Kinder an mehr als 25.000 Bildungseinrichtungen in Deutschland von dem EU-Programm. Solange die Kosten für eine Vollfinanzierung nicht getragen werden können, finde ich es richtig, stattdessen weiterhin Familien, die finanziell auf eine Förderung angewiesen sind gezielt über das Bildungs- und Teilhabepaket zu unterstützen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Catharina Nies Sprecherin für Migration, Flucht, Frauen, Gleichstellung, Familie, Kinder, Kita Webseite von Eka von Kalben Eka von Kalben auf Instagram Eka von Kalben auf Facebook LinkedIn E-Mail an Eka von Kalben Mehr erfahren