Veteran*innen den Respekt und die Anerkennung zukommen lassen, die sie verdienen 27. September 202427. September 2024 Es gilt das gesprochene Wort! TOP 30 – Anerkennung und Respekt für die Veteran*innen – Den nationalen Veteranentag auch auf Landesebene gebührend begehen Dazu sagt der Sprecher für das Thema Bundeswehr der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Dirk Kock-Rohwer: Sehr geehrte Frau Präsidentin,sehr geehrte Kolleg*innen, wir sprechen über einen Antrag, der nicht nur politisch von großer Bedeutung ist, sondern auch eine persönliche Dimension für mich hat. Das Bild der Bundeswehr, die Aufgaben haben sich verändert. Wir sind von einer Armee im kalten Krieg über eine Blauhelmtruppe, deren Einsätze richtig und wichtig waren, hin zu einer alten, neuen brisanten Aufgabe für die Bundeswehr gekommen: den Schutz der freiheitlich-demokratischen Grundordnung im westlichen Bündnis mit der veränderten Bedrohungslage sicherzustellen. Wie inzwischen einige von Ihnen wissen, habe ich selbst meinen Wehrdienst bei der Marine abgeleistet. Die Erfahrungen, die ich dort gemacht habe, prägen mich bis heute. Ich weiß aus erster Hand, wie wichtig die Bundeswehr für unser Land ist, gerade in Zeiten, in denen sich die Sicherheitslage in Europa und der Welt verändert hat. Unsere Soldat*innen leisten einen unverzichtbaren Beitrag für Frieden, Freiheit und Sicherheit. Doch dieser Dienst ist kein einfacher. Er erfordert nicht nur körperliche und psychische Stärke, sondern oft auch persönliche Entbehrungen und die Bereitschaft, sich in gefährliche Situationen zu begeben – im In- und Ausland. Wir wollen nicht nur die aktiven Soldat*innen, die sich als Einsatzveteran*innen verstehen, wertschätzen, sondern auch die Veteran*innen, die ihren Dienst bereits geleistet haben und oft weiterhin als Reservist*innen zur Verfügung stehen. Es ist absolut richtig und notwendig, dass wir diese Menschen nicht vergessen, sondern ihren Einsatz mit einem nationalen Veteranentag ab dem 15. Juni 2025 jährlich ehren. Ich möchte diesen Tag nicht verstanden wissen als einen weiteren Tag für die Bundeswehr oder den Versuch, eine neue militärische Tradition zu begründen. Es geht dabei nicht nur um Respekt und Dankbarkeit, der Veteranentag soll vielmehr das Bewusstsein in der Gesellschaft schärfen: für die enormen Belastungen, denen unsere Soldat*innen ausgesetzt sind, die sie auch nach Ausscheiden aus dem aktiven Dienst oftmals mitnehmen. Und wer schon mal an den Tagen teilgenommen hat, an denen das Familienbetreuungszentrum mit betroffenen Angehörigen hier im Landtag zu Gast ist, weiß, dass wir auch den Partner*innen und Familien unsere Unterstützung und unseren Respekt entgegenbringen müssen. In einer Welt, die zunehmend unsicherer wird, hat die Fähigkeit zur Verteidigung eine ganz neue Dringlichkeit erhalten. Als Gesellschaft müssen wir diese Realität anerkennen und diejenigen unterstützen, die für unsere Sicherheit sorgen. Bei einem Veteranentag, der ein Tag aus der Mitte der Gesellschaft ist, in dem das Zuhören und der Dialog im Mittelpunkt stehen, kann das gelingen. Aber auch hier muss der Dialog geführt werden, wie wir Frieden wieder herstellen und gerade auch, wie wir den Frieden sichern können. Zwei Punkte, die ich hervorheben möchte: Ein Beispiel aus dem Antrag, das mir besonders am Herzen liegt, ist die Stärkung der politischen Bildung in unseren Schulen. Jugendoffiziere und geschulte Veteran*innen, die in Krisengebieten im Einsatz waren, können Schüler*innen wertvolle Einblicke in die Realität des Soldat*innenendienstes und damit unserer Welt geben. Solche Gespräche tragen dazu bei, das Verständnis für die verschiedenen Herausforderungen zu vertiefen, vor denen unsere Soldat*innen und wir gemeinsam als Gesellschaft stehen. Das beinhaltet auch die Diskussion, wie sichern wir den Frieden nicht nur bei uns. Und genauso wichtig ist es, dass wir auf Landes- und Kreisebene konkrete Unterstützung für unsere Veteran*innen anbieten. Hier könnte uns das dänische Modell mit Veteranenkoordinator*innen ein wertvoller Wegweiser sein. Die Menschen verdienen nicht nur unseren Dank, sondern auch gezielte Unterstützung, wenn sie nach ihrem Dienst ins zivile Leben zurückkehren. Dieses Angebot der Begleitung sollte selbstverständlich allen Soldat*innen zugesprochen werden. Es steht außer Frage: Der Dienst in der Bundeswehr hat sich gewandelt. Die Zeiten, in denen der militärische Einsatz in Europa als fernes, unwahrscheinliches Szenario erschien, sind vorbei. Heute erleben wir eine Welt, in der Verteidigungsbereitschaft und Bündnissolidarität wieder im Mittelpunkt stehen. Das bedeutet auch, dass wir uns neu mit der Frage beschäftigen müssen, wie wir den Veteran*innen, die unser Land, unsere Werte und unsere Demokratie verteidigen, den Respekt und die Anerkennung zukommen lassen, die sie verdienen. Daher stimmen wir diesem Antrag zu. Ich bin fest davon überzeugt, dass dieser Antrag einen wichtigen Schritt darstellt, um die Bindung zwischen Gesellschaft und Bundeswehr zu stärken und zugleich die einzelne Soldatin und den einzelnen Soldaten im Blick behält – in Schleswig-Holstein und darüber hinaus. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass der Dienst in der Bundeswehr die Anerkennung erhält, die er verdient. Vielen Dank! Dirk Kock-Rohwer Sprecher für Landwirtschaft, Forsten, Tierschutz, Katastrophenschutz, Bundeswehr, Verbraucher*innenschutz, Niederdeutsch und Minderheiten Webseite von Eka von Kalben Eka von Kalben auf Instagram Eka von Kalben auf Facebook E-Mail an Eka von Kalben Mehr erfahren