Ausweitung von TIK SH: Ein großer Erfolg für Kinderschutz und Gesundheitsprävention bei belasteten Kindern

Zum heutigen Beschluss des Finanzausschusses, 5,1 Millionen Euro für eine Ausweitung des traumapädagogischen Unterstützungsprogramms „TIK-SH“ auf das System Schule zur Verfügung zu stellen, sagt die kinderpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Catharina Nies:

Heute wurden 5,1 Millionen Euro aus dem Corona-Notkredit für Traumapädagogik an Schulen bis Ende 2026 freigegeben. Die letzten Monate haben wir genau darauf hingearbeitet. Aus meiner Sicht ist das ein großer Erfolg für die Bereiche Kinderschutz und Gesundheitsprävention bei belasteten Kindern. Aber auch die Fachkräfte an unseren Schulen werden darüber entlastet. Es war uns Grünen im Herbst sehr wichtig, dass die gesundheitliche Folgenbearbeitung ein wesentlicher Teil des Corona-Landtagsbeschlusses war und hierzu nachhaltige Strukturen aufgebaut werden. Jetzt trägt das durch.

Warum ist das so wichtig? Kinder, die etwas durchgemacht haben, brauchen Bezugspersonen, die ihre Reaktionen verstehen und Unterstützung bieten. Kinder, die Krieg oder Flucht erlebt haben, aber auch solche, die etwa unter Kontaktbeschränkungen während der Corona-Pandemie gelitten haben, haben ganz sicher etwas durchgemacht. Mit den richtigen Methoden an der Hand können pädagogische Fachkräfte in der Kita wie in der Schule diesen Kindern helfen, mit Angst und Verunsicherung besser umzugehen.

Sich sicher fühlen, das ist eine zentrale Voraussetzung für Lernen und damit für Zukunftschancen. Deshalb freue ich mich sehr, dass das erfolgreiche Programm „TIK-SH“ nun auf Grundschulen ausgeweitet wird, und dass das Land dafür die Mittel zur Verfügung stellt. Lehrkräfte können so einen fördernden Umgang mit belasteten und traumatisierten Kindern lernen und ihnen helfen, mit ihrem Alltag, aber auch mit Lernprozessen, wieder besser klarzukommen.

Hintergrund:

Das Projekt „TIK-SH – Traumapädagogik in Kindertagesstätten, in der Kindertagespflege und Familienzentren“ bietet Unterstützung, Beratung und Supervision im Bereich Traumapädagogik in ganz Schleswig-Holstein an. Die Angebote werden durch das Land finanziert und sind für die Teilnehmenden kostenlos. In ein- und mehrtägigen Fort- und Weiterbildungen lernen Mitarbeiter*innen in Kindertageseinrichtungen, wie sie Kinder, die von traumatischen Erfahrungen betroffen sind, unterstützen können. Die drei Träger des Angebots TiK-SH (Region Ost: Deutscher Kinderschutzbund, Region Süd: Wendepunkt e. V. und Region Nord-West: IBAF – Institut für berufliche Aus- und Fortbildung gGmbH) wollen für die Durchführung von Angeboten für Grundschullehrkräfte Fachpersonal bis einschließlich 2026 einstellen. Die hierfür anfallenden Kosten in Höhe von insgesamt 5,1 Millionen Euro werden nun mit Beschluss des Finanzausschusses durch Entnahme aus den Corona-Nothilfemitteln durch das Land Schleswig-Holstein zur Verfügung gestellt.

Catharina Nies

Sprecherin für Migration, Flucht, Frauen, Gleichstellung, Familie, Kinder, Kita